Der beliebteste Typ ist die Drehorgel mit Musikrollen aus Papier. Mehrere Firmen bieten eine große Auswahl an Musikrollen für diese Orgel an. Es ist auch möglich, Musikrollen mit einfachen Mitteln selbst zu stanzen. Dieses Buch erklärt Schritt für Schritt, wie man eine Drehorgel baut.
1. Pneumatik
Bei einer Drehorgel übernimmt die Musikwalze die Arbeit des Organisten. Welche Ventile sich öffnen, wird durch die Walze bestimmt. Das System arbeitet mit Luftdruck (Differenzen) und wird Pneumatik genannt.
2. Der Abtastblock
Dieser Teil setzt die Löcher der Notenrolle in Befehle für die Pfeifen um. Ein Loch bedeutet, dass die Pfeife einen Ton abgibt.
3. Die Windlade
Die hölzernen Orgelpfeifen werden auf eine Windlade gestellt. Sie enthält die Membranventile, die den Klang einer Pfeife ein- oder ausschalten. Diese Drehorgel hat zwei Windladen, eine für die Basspfeifen und eine für die Melodiepfeifen.
4. Die Pfeifen
Jahrmarktsorgeln haben ihren eigenen, einzigartigen Klang. Amateure machen oft den Fehler, Pfeifen, die für eine Hausorgel gedacht sind, für Drehorgeln zu verwenden. Das ist zwar möglich, aber es ist dann nicht der typische Klang einer Drehorgel. Drei Jahre lang habe ich bei Drehorgelbauern im Schwarzwald und in Raffin am Bodensee gelernt, wie der Klang der Drehorgel entsteht. Der Bau dieser Pfeifen wird in diesem Kapitel beschrieben.
5. Der Blasebalg
Die Drehung, die erforderlich ist, um die Notenrolle über den Abtastblock zu ziehen, betätigt auch ein Paar Schöpfbälge, die den Magazinbalg füllen.
6. Das Gehäuse
Die oben beschriebenen Teile werden im Orgelgehäuse untergebracht. Der Zusammenklang der Pfeifen ist schöner, wenn sie in einem Gehäuse zusammenspielen. Für eine bessere Zugänglichkeit ist das Gehäuse als ein mit separaten Platten geschlossener Rahmen konzipiert.
Alle Teile sind in der Bauanleitung beschrieben. Wenn der Erbauer die letzte Seite fertiggestellt hat, ist die Drehorgel fertig (John Boersma).