Durch den Bau vieler Hausorgeln mit unterschiedlichen Dispositionen habe ich gelernt, welche Orgel am besten in ein Wohnzimmer passt. Die Tatsache, dass ein Wohnzimmer keine Akustik hat, ist eine Einschränkung, aber diese Einschränkung wird am wenigsten bei einer kleinen Orgel mit wenigen Registern erfahren.
Eine Hohlpfeife 8' (Flötenton) ist der perfekte Grundton, der durch ein Vier-Fuß-Register ergänzt werden kann. Oft ist dies eine Rohrflöte 4', die aber fast den gleichen Flötenton erzeugt. Ein Prestant 4' erzeugt singende Töne und ist die ideale Ergänzung zum achtfüßigen Grundton. Diese Register werden in dem Buch über den Bau einer kleinen Hausorgel ausführlich beschrieben.
In der Ära der Kabinettorgeln war die Sekretärorgel ein beliebter Orgeltyp. Sie benötigte keinen dominanten Platz in einem Wohnzimmer. Die Dur-Oktave der Prestant 4' wird hier abgedeckt, so dass ein quinttonähnlicher Klang entsteht. Eine Prestant wird am besten aus Metall gefertigt. Das funktioniert sehr gut mit Blei aus dem Baumarkt oder vom Klempner. Wenn Orgelmetall gewählt wird, genügt ein sehr hoher Bleianteil (95 bis 98 %).
Obwohl ein Prestant eigentlich nicht aus Holz gebaut werden kann, wird hier die Bauweise der historischen Orgel der Silbernen Kapelle in Innsbruck beschrieben. Das ist die beste Annäherung an den Klang einer Metallpfeife. Wer alle Pfeifen aus Holz herstellen möchte, kann dies hier tun, beide Konstruktionen werden in diesem Buch ausführlich beschrieben. Neben diesen beiden Registern ist noch Platz für ein Nasard 3' als Diskantregister. Auch hierfür gibt das Buch eine klare Beschreibung sowohl für Holz- als auch für Metallpfeifen.