Das Manuskript dieser Sonate befindet sich in der Sammlung des Fürstbischofs Carl Liechtenstein-Castelcorn in Kremsier (Kroměříž) an der heutigen Grenze zwischen Tschechien und Österreich. Die Entstehungszeit wird auf „nach 1680“ datiert. Als mögliche Komponisten werden in der Literatur bisher Ignaz Franz Biber und August Kertzinger genannt, die beide am Kremsierer Hof tätig waren. Es handelt sich bei diesem Werk um eine außergewöhnliche und anspruchsvolle Komposition, die in Teilen dem stylus phantasticus zugerechnet werden kann und in der solistischen süddeutsch-österreichischen Gambenmusik des ausgehenden 17. Jahrhunderts einen besonderen Platz einnimmt.

