Schulze, Andreas Heinrich (?): VI Sonaten für Altblockflöte und Bc.

Schulze, Andreas Heinrich (?): VI Sonaten für Altblockflöte und Bc.

Artikelnummer: EBA-1130

hg. Olaf Tetampel und Ensemble La Ninfea (Barbara Heindlmeier, Christian Heim, Simon Linné), Urtext-Version (ohne Aussetzung des Basso continuo)

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Die Sonatensammlung des Signore A. H. Schultzen gibt noch heute der Fachwelt Rätsel auf. Im Katalog des Amsterdamer Verlegers Roger wird sie 1737 erwähnt, doch findet sich bereits 1704 bei Josiah Burchett’s Mémoires de tout ce qui s’est passé de plus considérable sur mer eine Auflistung davon (nach P. Portell). Heute befindet sich das einzige erhaltene Exemplar in der Bibliothèque national de France in Paris.

2001 stellte Patricio Portell erstmals die Sonatensammlung im American Recorder Magazine vor und etablierte die These, dass es sich hierbei um eine der frühesten Sonatensammlungen handle, die sich an professionelle Blockflötisten richtete. Vergleicht man sie mit Werken anderer Komponisten der Zeit, die vor allem für Musikliebhaber entstanden, fällt auf, dass Schultzen dem Blockflötisten erheblich mehr abverlangt und die Möglichkeiten der Blockflöte wesentlich elaborierter ausnützt.

Unsere eigenen Nachforschungen führten zu dem Schluss, dass es sich beim mysteriösen A. H. Schultzen sehr wahrscheinlich um Andreas Heinrich Schulze handelt.

In Zedlers Universallexikon (1732-1754) und Walthers Musikalischem Lexikon (1732) wird jeweils ein A. Schultsen als Verfasser zweier Sonatensammlungen genannt: den sechs hier vorliegenden Blockflötensonaten und sechs weiteren Oboensonaten, die verschollen sein dürften. In der damaligen Zeit waren die Schreibweisen von Namen keineswegs vereinheitlicht, darum können verschiedene Varianten des Namens durchaus dieselbe Person bezeichnen.

Interessanterweise findet sich nämlich in Walthers Musikalischem Lexikon ein weiterer Eintrag über den Komponisten Andreas Heinrich Schulze, geboren 1681 in Braunschweig und ab 1706 in Hildesheim als Organist tätig. Darin erfahren wir, dass er vor seiner Anstellung als Organist das Hildesheimer Gymnasium Andreanum besucht hat, wie übrigens auch Georg Philipp Telemann von 1697 bis 1701. Die beiden Komponisten könnten sich demnach sogar getroffen haben, denn Telemann unterhielt auch in späteren Jahren Kontakt zum Andreanum.

Die Sonatensammlung hat einige Besonderheiten zu bieten: Ober- und Continuostimme sind häufig sehr melodisch konzipiert und werden so oftmals zu ebenbürtigen Duettpartnern. Dieses typisch deutsche Stilelement verbindet sich mit vielen italienischen Einflüssen. Auffallend ist außerdem die Individualität der einzelnen Sätze in Schreibart und Affektpallette, die jeder Sonate ein anderes Gesicht verleiht.

Ein wahrer Glücksfund für das Blockflötenrepertoire!


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